Meine neuen pferdischen Trainingspartner

Mara (Haflinger) und Socke (Schimmel-Reitpony)

Darling und Demy, mit denen ich einige Zeit lernen durfte, haben leider einen anderen Weg eingeschlagen und neue Besitzer gefunden. Es geht ihnen dort sehr gut, auch wenn ich sie recht vermisse. Aber ich freue mich auch auf die zwei neuen Trainingspartner und auf die Reise die wir gemeinsam unternehmen werden. Bin gespannt wohin sie mich führt!

17.12.2020

Mara erinnert mich stark an mein «Mammut» Ragnarson. Unerschrocken, distanzlos, und sehr verfressen. Zudem durchaus bereit mal draufzuhauen, wenn es nicht nach ihrem Kopf geht. Gleichzeitig ist sie aber auch lustig, verspielt und mega verschmust. Sehr sympatisch und eine interessante Herausforderung.

  • Beim ersten Kennenlernen, stand sie mir während dem misten und Wasser wechseln direkt auf den Fuss vor lauter ungebremster Neugier, was ich denn da mache und wer ich so bin. So bestand die erste Trainings-Lektion bei ihr darin, dass sie Distanz wahrt und nicht ungefragt in meinen Radius eindringt. Auch wenn ich leckere Futterstücke bei mir trage.
  • Beim zweiten Training ca. eine Woche später hatte sie schon verstanden und wartet deutlich geduldiger ab, bis ich oder das Leckerli zu ihr kommen.
  • Die zweite Trainings-Lektion ist ruhig halten, während dem striegeln, zügeln, satteln ect.. Mara ist zwar völlig berührungsunempfindlich, aber sie zappelt umher wie so ein Hampelmann. Ruhig stehen ist nicht ihre Stärke, was aber auch noch physiotherapeutisch von einem Kollegen angeschaut wird.
  • Mara macht prima mit, aber die Konzentrationsspanne ist nicht sehr gross, das hatte ich unterschätzt. So wurde sie plötzlich bei einer einfachen Berührungsübung wild und giftete mich an. Ganz ähnlich wie mein Malamute, der auch sauer wurde wenn es ihm nicht schnell genug vorwärts ging. Angiften ist aber keine Option, das Training war beendet, sie durfte gehen und ich arbeitete mit Socke weiter. Mara duldete ich eine Zeitlang nicht in meiner Nähe. Das tat gut, kurz darauf arbeitete sie wieder sehr konzentriert mit und zeigte Ihren Missmut etwas sanfter. So kommen wir zurecht.

Socke ist ein gestresster kleiner Mann, obwohl er sehr umweltsicher ist. Koppen ist sein Ventil, dass er besonders während der Fütterung zeigt und wenn er Leckerchen erhält. Es ist klar zu erkennen, dass er hier früher grösseren Stress erfahren hatte, der ihn zeitlebens begleitet. Allerdings hat er es auch faustdick hinter den Ohren und wird leicht unterschätzt. So löste sich das Rätsel kurzerhand, warum schon drei Nächte hintereinander die Pferde frei herumliefen und die Stalltür offen stand. Nicht wie angenommen Mara war die Türöffnerin, nein Socke! Er offenbahrte dies, als wir uns am Stall verquatschten. Plötzlich stand Socke da und wollte eine Runde drehen.

  • Beim ersten Kennenlernen ging er direkt auf Distanz und würdigte mich keines Blickes, war froh dass ich nur misten wollte und ihn nicht weiter behelligte. Dann kam er zwar mal gucken, aber sehr distanziert und vorsichtig. Berührungen mag er nicht so gerne versucht diesen auszuweichen. Wenn es ihm zu viel wird, flüchtet er sich ins Koppen, das kann auch schon ein einfaches freundliches Hallo sein.
  • Die erste Trainings-Lektion bei Socke war es deshalb, dass er einfach nur bei mir steht, sich am Halsring etwas halten lässt und sich für ruhiges Stehen bleiben Leckerli verdienen kann. Während dem Training möchte ich ihm das Koppen nicht zugestehen, dafür belohne ich sehr kleinschrittig. Vorsichtig probierte ich aus, welche Berührungen für ihn eher akzeptabel sind um dann langsam die Annäherung meiner Hand zu klickern. Socke ist ein Schnelllerner, er verstand das Markersignal genauso schnell wie die Aufgabe. Zwischen den ersten kleinen Lektionen musste er dann aber schnell zum koppen. Bin gespannt, ob sich das noch ändert.
  • In der zweiten Trainings-Lektion war Socke sehr interessiert und hatte sichtlich Lust wieder mit mir in die Interaktion zu treten. So eine Freude! Er lernte schnell ruhig stehen zu bleiben und sich an verschiedenen Körperpartien kurz berühren zu lassen. Besonderes Augenmerk lege ich auf den Kopf, an dem er besonders empfindlich reagiert.
  • Schon nach wenigen Wiederholungen durfte ich seinen Kopf halten und «stellen» also in verschiedene Postionen bringen. Socke ist sehr geduldig und willig. Es braucht bei ihm aber besonders viel Fingerspitzengefühl, um die Motivation zur Mitarbeit zu halten und seine Bedenken aufzulösen.

Als Endziel dieser zweiten Trainingslektion versuchte ich ein Portraitfoto des Pferdekopfes von Mara und Socke, während ich diesen am Kinn halte. Die Bilder könnten eindrücklicher nicht sein, um die beiden Charaktere festzuhalten.

Mara hängt sich voll rein und wirkt völlig entspannt.

Socke hält es gerade so aus, dass ich meine Hand dort habe und fühlt sich noch nicht wirklich wohl.

Ganz am Ende schafft er es dann doch noch etwas entspannter.